Stärkung der indigenen Selbstverwaltung

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Projektsteckbrief

Stärkung der indigenen Selbstverwaltung

  • Land: Bolivien
  • Budget: CHF 31200.--
  • Beginn: Februar 2010
  • Ende: offen

Projektbeschreibung

Projektumfeld: Das Territorio Indígena Parque Nacional Isiboro Sécure (TIPNIS) umfasst eine Fläche von 16‘000 km2 in den Provinzen Moxos und Marbán und reicht bis zu den Gipfeln der Cordillera del Tunari. Die rund 12’000 EinwohnerInnen gehören indigenen Ethnien an und leben in mehr als 64 Gemeinschaften in den Uferzonen der diversen Flüsse. Die Mitglieder der ansässigen Gruppen haben per Gesetz das Recht zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen. Das Fehlen einer absolut grundlegenden Infrastruktur beeinträchtigt jedoch das alltägliche Leben und alle wirtschaftlichen Aktivitäten massiv.

Subcentral de Comunidades Indígenas del Río Sécure (SCCIRS) ist ein Zusammenschluss von 19 Gemeinschaften des TIPNIS, der seit 2002 über den Status einer juristischen Person verfügt. In diesen 19 indigenen Gemeinschaften leben gut 2‘000 Personen, die drei verschiedenen Ethnien angehören: Mojeño Trinitario, Yuracaré und Chimán. Geographisch abgeschieden, ökonomisch-politisch marginalisiert und seitens der Behörden weitgehend ignoriert, versuchen die Indígenas, ihre Kräfte in der Subcentral zu bündeln, ihre Bedürfnisse wirksamer zu artikulieren und gemeinsam ihre Lebensbedingungen mittels konkreten Massnahmen zu verbessern. Sie sind im Gesundheits-, Schul- und Entwicklungsbereich tätig. Das Fehlen von regelmässig verkehrenden und bezahlbaren Transportmitteln im TIPNIS beeinträchtigt alle Aktivitäten in den Gemeinschaften der Subcentral. Auch wird die Arbeit der spanischen NGO in Frage gestellt, welche mehrmals im Jahr Gesundheitsbrigaden in die Dörfer entsendet und die einzige Gesundheitsversorgung sicherstellt.

Ziel

Eine zweckmässiges Transportmittel erlaubt der SCCIRS den Transport von Fachleuten, Ärzten, LehrerInnen und Technikern in die Gemeinschaften. Die Gesundheitskampagnen können verstärkt  werden, da die Beförderung des medizinischen Personals sowie der Medikamente logistisch unterstützt wird. Das Fahrzeug wird ebenfalls für den Transport von Produkten für den Markt, insbesondere von Handwerkserzeugnissen aus Palmblättern und Leder aus den 19 Comunidades, eingesetzt. Damit erhalten die Gemeinschaften die Möglichkeit, ihre Einnahmen zu sichern und zu erhöhen. Durch die mit dem Fahrzeug erhöhte Präsenz der Vorstandsmitglieder und übrigen LeiterInnen an Veranstaltungen und Schulungen wird ein besseres Monitoring der staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren ermöglicht und damit die indigene Organisation gestärkt. Zudem wird mit diesem Fahrzeug der Transport von Hilfsgütern bei den wiederkehrenden Überschwemmungen, Dürren und Buschfeuern in die betroffenen Regionen sichergestellt.

Ein eigenes Fahrzeug ist daher ein äusserst wichtiges Arbeitsinstrument für die organisierten Indígenas im Schutzgebiet des Sécure-Flusses. Es ermöglicht dem Vorstand der Frauenorganisation, den GemindeleiterInnen und -technikern sowie den Mitgliedern der Gesundheitsbrigaden eine erhöhte Mobilität und Transportkapazität und befähigt die Subcentral, die Selbstverwaltung des TIPNIS nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis auszuüben.

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