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Länder: Indien, Nepal, Australien, Nordamerika, Kanada, Südost-Asien, Afrika…
Indigene (von indigena „eingeboren“) Völker sind im Sinne der Definition der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen von 1982 Bevölkerungsgruppen, die sich als Nachkommen der Bewohner eines bestimmten räumlichen Gebietes betrachten, die bereits vor der Eroberung, Kolonisierung oder Staatsgründung durch Fremde dort lebten, die eine enge (emotionale, wirtschaftliche und/oder spirituelle) Bindung an ihren Lebensraum haben und die über eine ausgeprägte ethnisch-kulturelle Identität als Gemeinschaft mit eigenen soziopolitischen und kulturellen Traditionen verfügen. In bestimmten Kontexten ist bzw. war auch der Ausdruck autochthone Völker („ursprüngliche“) gebräuchlich. Über die Definition hinaus wird oft davon ausgegangen, dass diese Bevölkerungsgruppen oft einer politischen oder gesellschaftlichen Marginalisierung ausgesetzt sind.
Einer Studie aus dem Jahr 2012 zufolge lebten damals schätzungsweise 175 Millionen Angehörige indigener und isoliert lebender Völker auf der Erde; allein auf der pazifischen Insel Neuguinea werden 832 indigene Völker mit jeweils eigener Sprache gezählt.
Der Begriff indigene Völker beinhaltet vor allem politische menschenrechtliche Ansprüche, weil Angehörige indigener Völker oft diskriminiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden (Marginalisierung). Dazu gibt es bei den Vereinten Nationen drei Organe: den Expertenmechanismus für die Rechte indigener Völker (vormals UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen), den UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker und das Ständige Forum für indigene Angelegenheiten.
Bestrebungen traditioneller Gesellschaften, moderne Kulturelemente als „etwas Eigenes“ in die indigene Kultur zu integrieren, sowie moderner Gesellschaften, indigene Elemente einzufügen, bezeichnet man als Indigenisierung. Wenn bereits weitgehend assimilierte Ethnien traditionelle Elemente wiederbeleben und in modifizierter Form erneut in ihre Kultur integrieren, spricht man von Re-Indigenisierung.
Indigene Völker, sie stellen laut UN weniger als fünf Prozent der Weltbevölkerung, machen aber 15 Prozent der ärmsten Erdbewohner aus. Grund genug, am Internationalen Tag der Indigenen Völker Alarm zu schlagen.